Donnerstag, 7. Dezember 2017

Tanz mit mir durch meine Panik. Dreh mich, schieb mich durch den Wahnsinn - Lass uns untergehen, mein Kapitän!

Ihr Lieben!

in letzter Zeit ist alles etwas ... durcheinander. Eigentlich ist alles okay. Alles gut. Nichts, dass mich aufregen könnte, trotzdem fühle ich mich alles andere als gut. Es sind Dinge geschehen, von denen ich immer noch weiß, wieso und was ich davon halten soll. Am Freitag waren wir auf dem Mittelalterweihnachtsmarkt und ich hatte - obwohl ich weiß, dass ich niemals mehr als einen Met vertrage! - zweieinhalb Met intus. Ich weiß nicht, wieso ich meine Grenzen ausgereizt habe. Oder warum ich nicht Nein gesagt habe. Und erst recht nicht, wieso und weshalb ich mir danach den Finger in den Hals gesteckt habe. War es, um den Alkohol loszuwerden? Ich bin mir nicht sicher & das macht mir Angst. War das ein Rückfall? Ich habe mich nichtmal schuldig gefühlt, lediglich .... befreit, auf eine längst vergessene Art und Weise. Seitdem bin ich etwas neben der Spur. Wo wird mich das hinführen? Ich bin längst wieder unter meinem "Safe"-Gewicht. Und seit ein paar Tagen spüre ich wieder diesen Druck in mir. Diesen Druck und dieses Bedürfnis nach Schmerz. In 11 Tagen bin ich 3 Jahre clean vom Ritzen. Und dennoch steigt in mir das Bedürfnis meine Klinge zu nehmen und mir die Arme aufzuschlitzen. Es bringt nichts mehr, es schön zu reden. Ich würde am liebsten Blut sehen. Noch siegt mein Verstand und meine Liebe zu Sarah. Noch hilft es mir aus der Dunkelheit. Trotzdem hasse ich mich für jedes Stück Schokolade und für jede Portion Essen, die mehr als 200kcal hat. Wie soll ich das verstecken? Oder sollte ich nach Hilfe bitten? Das habe ich nie getan. Ich habe nie um Hilfe gebeten. Und selbst wenn ich wüsste, wie das gehen soll ... WEN soll ich fragen? Lee erzählt mir ja nicht einmal mehr wirklich wie es ihr geht. Wie soll ich da erwarten, dass sie ahnt, dass ich sie brauchen könnte?! Das hat natürlich zur Folge, dass ich mich zurückziehe. Zurzeit gibt es nur die Arbeit, die Katzen, Sarah und der alljährliche Weihnachtsstress, der unter normalen Umständen schon schwer genug zu ertragen ist. Was soll ich nur tun? ich bin am verzweifeln und ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll. Wie ich das Leben schaffen soll ...

xoxo Nessie


Montag, 30. Oktober 2017

This is Halloween?

Ihr Lieben!

Ich rutsche wieder ab. Ich weiß nichtmal wieso. Es ist Halloween. Also fast. Morgen. Als Kind habe ich das Verkleiden geliebt. Ich liebte es, jemand anderes zu sein. Ist heute noch nicht anders. Es ist der Tag, an dem sich die echten Monster nicht verstecken brauchen, denn jeder zeigt seine "Monster"-Seite. Was soll ich sagen? ich bin einfach so verdammt melancholisch geworden. Wie soll es weitergehen? Was werden die nächsten Wochen, Monate oder Jahre geben?
Als ich damals in den vielen Büchern las, dass Ana nie verschwinden würde, dass sie immer in meinem Nacken sitzen würde, da habe ich gedacht, das würde nicht stimmen. Man müsse nur stark genug sein, ihr zu widerstehen. & irgendwie stimmt das ja auch. Nur, dass das Kämpfen verdammt anstrengend ist. Ich mache wieder jeden Tag Sport. Denke daran, meine Abführmittel zu nehmen. Denke daran, wie es wäre, wie es wäre wenn ich wieder wie damals wäre. Sarah hat meine Rasierklinge weggeschmissen. Gut so. Denke ich. Tat trotzdem weh. Innerlich. Ich bin wieder fast unter 48kg. Ich weiß, wie es weitergehen wird, falls mich niemand aufhält. Bzw. falls ich mich nicht selber aufhalte. Denn wisst ihr, niemand außer euch selbst kann euch vor der Magersucht retten. Oder vor Abstürzen. Oder vor Rückfällen. Niemand außer euch kennt euch so gut um es verhindern zu können. Woher sollen eure Freunde, Mütter, Geschwister, Väter wissen was in euch vorgeht, wenn ihr immer sagt, dass "alles okay" ist. Woher sollen sie wissen, dass ihr rückfällig werdet, wenn sie die Zahl auf der Waage nicht sehen? Oder die neuen Wunden neben den alten? Oder eure Angst im Kopf? Wie sollen sie euch helfen, wenn ihr selbst nicht einmal wisst, ob ihr diese Hilfe wollt? Ich weiß nicht, ob Sarah wüsste, wie sie mit mir umgehen muss, wenn ich ihr sage, dass Ana wieder lauter wird. Ich weiß ja selber nicht, was sie zu tun hätte. weiß nicht mal, was ich jetzt tun müsste. Ich esse. Mal mehr mal weniger. Aber da ist wieder die Panik, wenn ich zugenommen habe. Und die Freude, wenn das Gegenteil passiert ist. Da ist wieder die Angst. Diese nagende Angst, nicht genug zu sein. Und niemand außer mir kann mich da rausholen.
This is Halloween - und ich bin wieder das Monster...


xoxo Nessie

Montag, 2. Oktober 2017

Ich hab gehört, wenn man ganz lange sucht, findet man genau das Buch, in dem die Antwort steht.

Ich hab gehört, es gibt da eine Karte, auf der steht immer wie's weitergeht. Ich hab gehört, im gesamten Universum erklingt der absolut stille Akkord. Ich hab gehört, man kann einen Menschen retten - nur mit einem Wort!
- Ich&Ich "Ich hab gehört"

Ihr Lieben!

Jetzt, wo es wieder dunkler wird, fängt das Denken wieder an. Und als ob das noch nicht genug wäre, rief mich gestern meine Mama an und erzählte mir, dass meine Uroma gestorben ist. Klar, sie ist "NUR" meine Uroma, aber ich hänge eigentlich sehr an ihr. Sie war damals, bevor sie ins Pflegeheim musste, immer für mich da. Ich bin bloß froh, dass sie ihr geheimes Rezept für die Brötchen schon weitergegeben hat... mal schauen, wie es jetzt weitergeht. Ich konzentriere mich erstmal aufs Wesentlich ...  atmen ... vielleicht etwas Sport zur Ablenkung...

xoxo Nessie


Sonntag, 10. September 2017

Es tut überall weh, überall dort wo du jetzt fehlst. Du fehlst mir, du fehlst hier.

Ihr Lieben!

In der letzten Zeit war es etwas durcheinander. 999 Tage bin ich jetzt clean. Fast 1000. Dabei war ich vorgestern kurz davor. Wirklich ganz knapp davor. Ich hätte es getan  ... habe das Schicksal entscheiden lassen. Habe den Tageszähler auf Google geöffnet und mir gesagt "Wenn ich die 1000 Tage schon geknackt habe, dann tue ich es." Und ich war 3 Tage drunter. Also nicht. Was gut so war. Und ist. Denke ich.
Den Kontakt zu meinem Vater habe ich jetzt fürs Erste abgebrochen. Er zieht mittlerweile so viel Scheiße ab und interessiert sich kein Stück mehr für mich und mein Leben, sodass ich langsam verstehe, dass ich seine Liebe und seine Aufmerksamkeit nicht brauche, um glücklich zu sein. Soll er doch mit seiner neuen Familie glücklich werden. Er bekommt jetzt noch ein Kind. Damit seine Jüngste kein Einzelkind bleibt.... das hat mich stutzig gemacht. Sie ist rein technisch gesehen kein Einzelkind und hätte er mich oder meinen Bruder mehr mit einbezogen, wüsste sie das auch. Aber egal. Das interessiert mich jetzt nicht mehr.

Dafür muss ich jetzt wieder öfter an sie denken. Ich weiß nicht, wieso. Ich würde gerne mal wieder mit ihr reden. Im Oktober fahren Sarah und ich zu M. Er wird der einzige dort sein, der sie auch gekannt hat. Und wir landen irgendwann immer bei diesem Thema. Sie wollte damals so gerne mal zu ihm. Ihn besuchen und ihm sagen, dass irgendwann alles gut wird. Es nagt an mir, dass er sie persönlich gesehen hat. aber was erzähl ich da. Es ist jetzt sechs Jahre her. Es ist jetzt völlig irrelevant  geworden.

Es wird kälter und wieder dunkler. Es wird wieder grauer und trister und nasser. Ich will das nicht. Der Sommer war fürn Arsch dieses Jahr. Ich war nicht einmal in der Ostsee baden :( Ich bin noch nicht bereit für Regenstürme und Teetrinken, ich hab nichtmal gegrillt am Stadthafen, war nicht auf der HanseSail, war nur kurz am Strand. Der Sommer kann doch nicht schon vorbei sein! Ich würde am liebsten ganz scharf auf die Bremse drücken und die Zeit anhalten.

xoxo Nessie


Dienstag, 22. August 2017

Schattengestalten

Schattengestalten.
Überall sehe ich Schattengestalten. Wie sie versuchen, wie sie krampfhaft versuchen, ihr Leben zu leben. Perfekt zu sein. Keine Fehler zu machen. Keine Fehler zu sehen.
Ich fahre mit dem Rad. Fahre vorbei an gestutzten Hecken und gestärkten Gardinen. Fahre vorbei an kläffenden Hunden, an schlafenden Katzen, an lachenden Kindern und grimmig guckenden Großeltern. Fahre vorbei an Schulen und Kirchen, alles Institutionen, um uns vor der Wirklichkeit blind zu machen.

Schattengestalten.
Ich wusste nie, was sie mit diesem Wort meinte. Bis jetzt. Wie sie alle versuchen, ihre Schatten zu verstecken, dabei sind sie nicht mehr als ein Schatten ihrer Selbst. Nur ja nicht anders sein. Nur ja nicht merkwürdig sein. Nur ja nicht bunt sein. Sie sind grau. Allesamt sind sie grau. Nur manchmal, wenn sie sich mit der Hand über das Gesicht fahren, dann verwischen sie das Grau und ihre Farbigkeit kommt für einen kurzen Augenblick zum Vorschein. Wenn sie merken, dass man es sieht, malen sie sich die betroffenen Stellen ganz schnell wieder Grau.

Schattengestalten.
Was sind wir nicht alle für Schattengestalten. Und bei dem krankhaften Versuch, perfekt zu werden, werden wir krank. Wir werden süchtig. Süchtig nach Sonnenschein, nach Kaffee, nach Kuchen, nach einem Blickkontakt. Süchtig nach dem Meer, nach Einsamkeit, süchtig nach Nähe. Manchmal sogar süchtig nach Nikotin und Alkohol, nach Essen, nach Nicht-Essen, nach Essen-und-wieder-auskotzen, nach Schmerzen, nach Blut. Süchtig nach etwas, das den Schmerz wegnimmt. Den Schmerz über das Leben, über die Erkenntnis, nicht genug zu sein. Wir machen uns selbst etwas vor, wenn wir sagen, wir kommen klar. Wir kommen nicht klar. Wir kommen schon lange nicht mehr klar. Uns geht es nicht gut, uns geht es beschissen. Seht euch doch nur  mal um. Kriege, Machtspiele, Katastrophen, Klimawandel, Diskriminierungen. Uns geht es beschissen.

Schattengestalten.
Ich weiß jetzt, was sie damit meinte.



Dienstag, 25. Juli 2017

Manchmal sitz' ich so in meinen Gedanken fest und mir wird klar: Es hat sich nichts verändert und ich bin immer noch da.

"So oft hab ich mir vorgenommen, ich lass alles hinter mir. Ich mach mich auf die Reise, nehme mein Leben und fang nochmal an."
- Kerstin Ott "Kleine Rakete"

Ihr Lieben!

Ich weiß nicht, was das ist, aber es fängt wieder an. Langsam, schleichend. Ich hasse mich dafür. Ich versuche, dem entgegen zu wirken. Versuche wirklich, mich dazu zu zwingen, meine gerade geklebten Kleinteile beieinander zu halten, doch es funktioniert nicht. Versuche, den Absturz zu verhindern, doch ich schlittere ungebremst dem Abgrund entgegen. Ich wollte wirklich nur mich mehr bewegen, fitter werden, definierter. Wären da ein oder zwei Kilo bei abgefallen, hätte ich mich nicht beschwert, aber es war nie mein Hauptziel. Und jetzt? Ich habe Urlaub und kriege mich selbst nicht zum Essen gezwungen. Sobald ich etwas in der Hand habe, wird mir schlecht. Ich steige auf die Waage. Seit letzter Woche 2kg abgenommen. Mein erster Gedanke? "Okay, das ist in Ordnung. Reicht jetzt wieder." Mein zweiter, viel lauterer Gedanke? "Da geht noch mehr!" Ana ist wieder da? Oder kündigt sie sich nur an? Was soll ich tun? Mich der Versuchung hingeben? Einen Streit mit Sarah riskieren? Einen Absturz ohne Netz oder doppelten Boden zulassen? Oder erstmal abstürzen und nächste Woche beim Wandern normal agieren? Und was ist danach? Was kommt jetzt wieder auf mich zu? Noch bin ich im Normalgewicht. Noch ist alles im grünen Bereich... aber, ich weiß auch nicht. Ich dachte, wenn ich nur wieder die 50kg geknackt habe und erstmal drüber bin, würde ich merken, wie egal das Gewicht ist, doch das Gegenteil ist der Fall. Sommerfest in der Ausbildung. Richtig tolles, eingelegtes Fleisch gab es. Vom angehenden Koch selber gemacht. Und ich? Ich nehme den Salat vor Furcht vor den Kalorien. Was geschieht mit mir? Wieso? Es war doch alles gut. Ich weiß nicht, ob das jemand von euch verstehen oder gar nachvollziehen kann. Seit, sagen wir, anderthalb Jahren bin ich eigentlich recht sicher gewesen, die Magersucht hinter mir gelassen zu haben. Sogar an Weihnachten dachte ich nicht mehr daran. War stolz, meine Lieblingsschokolade oder Lasagne ohne schlechtes Gewissen essen zu können. Und jetzt kracht die ganze Angst wieder auf mich ein. Die Angst, nicht genug zu sein. Die Angst, immer fetter zu werden. Gestern habe ich aus Angst bis abends nichts gegessen. Wirklich nichts. Als eine Art Experiment. Ob ich das noch könnte, ohne zusammenzubrechen. Hat erschreckend gut und leicht funktioniert. Was soll ich jetzt tun?!

XOXO
eine verzweifelte Nessie


Donnerstag, 13. Juli 2017

Was wäre, wenn ...

Ihr Lieben!

Betrachtet dies als Rückfall oder nicht, ich weiß nicht, was ich dazu sagen werde, aber ich habe morgen den letzten Tag im ersten Lehrjahr und das nächste Mal Schule habe ich erst Ende September. Bis dahin möchte ich wenigstens ein bisschen fitter (und vllt ein bisschen dünner werden). Ich bin im August im Wanderurlaub, da verbrenne ich also ordentlich Kalorien, ist also realisierbar. Ich möchte zumindest meine Oberschenkel straffen und meinen Bauch definieren, denn das, was ich zugenommen habe, ist leider nur bedingt Muskelmasse. Also, mein Plan sieht wie folgt aus:

vom 14.07.2017 bis 21.07.2017 versuche ich täglich 200kcal zu VERBRENNEN, aber nur 1000kcal aufzunehmen (davon hauptsächlich welche aus Eiweißen, nicht Kohlenhydraten!). Das ist eine Reduzierung von rund 500kcal täglich, aber der Verbrauch aus Bewegung ist relativ gleichbleibend.

vom 22.07.2017 bis 28.07.2017 habe ich mir vorgenommen (da ich Urlaub habe) täglich ungefähr 350kcal zu verbrennen (bin ja so gut wie nur im Garten) und bleibe bei 1000kcal täglich.

vom 29.07.2017 bis 04.08.2017 bin ich in der Sächsischen Schweiz im Wanderurlaub mit Sarah. Dort verbrennen wir täglich wahrscheinlich so an die 600kcal, deshalb achte ich dort wahrscheinlich nicht auf meine Nahrungsaufnahme (hauptsächlich aber Eiweiße)

vom 05.08.2017 bis 11.08.2017 ist Praktikum. Ich radele täglich ca. 40min und wenn ich dann noch ein paar Workouts mache, lande ich sicherlich bei einem Verbrauch von ungefähr 400kcal. Dann reduziere ich ebenfalls etwas die Aufnahme auf 900kcal.

Danach plane ich noch nicht, denn soweit im Voraus will ich nichts planen. Aber so ungefähr. Ich will ja nicht wieder untergewichtig sein, aber heute morgen hat die Waage 51KG!!!! angezeigt. Eine Grenze, die ich nie und nimmer wieder erreichen wollte. Ich will einfach das maximalste aus mir rausholen.

Würde ja gerne Vorher-Nachher-Bilder machen, aber leider habe ich keinen Ganzkörperspiegel mehr :/ Deshalb werden es wahrscheinlich krumme und schiefe Selfies werden xD

Wie gesagt, nennt es wie ihr wollt, aber ich hab die Schnauze voll von der 5 vorne. Wenn ich nicht aufpasse, steht nächstes Jahr dort die 6 -.-'

xoxo Nessie

so wäre gut ... na gut, die Oberweite werd ich NIIIIIE haben, aber der Rest scheint machbar

Montag, 10. Juli 2017

Monsters are real. And ghosts are real too. They live inside us and sometimes they win.

Das ist jetzt schon der dritte Anfang dieses Textes. Ich weiß nicht, wo ich mit alldem, was mir im Kopf herumschwirrt, anfangen soll. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der alles einfach war. In der alles irgendwie immer Sinn gemacht hatte. Doch diese Zeiten sind vorbei und ich weiß nicht, seit wann. Ich weiß nicht, wo mein Selbst anfängt, meine Welt aufhört. Ich stehe grundsätzlich zwischen den Fronten und versuche, aus allem irgendwie heile herauszukommen und werde bei dem Versuch, alles zusammenzuhalten, auseinander gerissen. Ich suche nach einem Sinn in all den Tagen, die ich hier verbringe und finde doch nur noch mehr Probleme. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll und habe panische Angst, dass etwas enden wird. Ich suche nach Erlösung und finde nur noch mehr Zweifel und Angst.
Die Angst hat sich wieder in meinen Alltag geschlichen. Die Angst, zu ersticken. Die Angst, nicht gut genug zu sein. Die Angst, mir nicht genug Mühe zu geben. Die Angst, alles kaputt zu machen. Die Angst, die mich lähmt. Diese Panik, die mir die Luft zum Atmen nimmt. Ich lasse mir nichts anmerken. Ich lasse es nicht zu, dass jemand diese Angst in meinen Augen sieht. Ich will nicht, dass jemand meine Schwächen sieht. Es fühlt sich so an wie damals, als ich gerade angefangen habe, mich selbst zu hassen. Als ich irgendwann beschlossen habe, dass ich gehen werde. Aber anders als damals habe ich jetzt ein Leben zu leben. Anders als damals bin ich nicht alleine. Damals, da hatte ich viel mehr Angst, aber dennoch vor denselben Dingen.
Und ich vermisse sie. Ich vermisse sie so schrecklich doll. Es gibt so viel, was ich ihr erzählen möchte. Ich würde so gerne glauben, dass es einen Ort gibt, an denen die guten Menschen hingehen und uns weiterhin beobachten. Ich würde so gerne daran glauben. Aber meine rationale Gehirnhälfte ist leider aktiver momentan. Keine Ahnung, warum es dieses Jahr wieder so schlimm ist. Keine Ahnung, warum sie mir immer noch so viel bedeutet. Es ist jetzt knapp sechs Jahre her. Nach einem halben Jahr der Taubheit kam der Schmerz mit Karacho zurück und ebbte seither kontinuierlich und mit jedem Jahr ein wenig ab. Jetzt kehrt er zurück. Und die Angst kehrt zurück. Ich dachte, das alles sei vorbei. Das alles würde vergehen, wenn ich nur lange genug dieses Flüstern ignorieren würde. Doch da irrte ich mich anscheinend.
Es stört mich, dass ich zugenommen habe, es stört mich ganz schrecklich. Ich habe in den letzten zwei Jahren knapp sieben Kilo zugenommen und diese Zahl erschreckt mich. Doch ich weiß, dass es meinem Körper jetzt besser geht. Ich weiß, dass es gesünder so ist. Aber was ich weiß und was ich fühle sind leider zwei grundverschiedene Dinge. Ich wünschte, es wäre anders, aber so ist es momentan nun einmal. Und dass es kaum Sommer wird, nur so zwischendurch mal, hilft auch nicht gerade dabei, meine gute Laune aufrecht zu erhalten.

xoxo Nessie


Dienstag, 27. Juni 2017

Ja, ja ich will für uns das Hochzeitsfest! Nicht erst morgen, sondern JETZT!



Ihr Lieben!

Endlich mal etwas bessere Neuigkeiten. Ich weiß nicht, inwiefern euch das interessiert, aber in unserer Politik bewegt sich etwas! Noch diese Woche soll über die "Ehe für alle" entschieden werden, ohne Fraktionszwang. Das bedeutet, das jeder frei abstimmen darf und nach aktuellsten Umfragen gibt es eine Mehrheit, die dafür ist. Es wäre das Beste, was in dieser Woche passieren könnte. Natürlich ist das alles Wahlkampf und natürlich ist jede Partei in ihrer Weise auf Stimmfang, aber selbst wenn! Wenn wir dadurch alle die gleichen Rechte hätten - wer fragt da schon nach der Ursache für das Umdenken der Politiker? ;)
Mit darin enthalten wäre natürlich das Adoptionsrecht. Es ist vielleicht in meinem Leben gerade nicht aktuell, ob ich Kinder möchte oder nicht, aber es wäre schön, frei darüber entscheiden zu dürfen, ob ich sie MÖCHTE und nicht ob ich es DARF...

Ich werde weiter berichten!
xoxo
Eine hoffnungsvolle Nessie


Donnerstag, 22. Juni 2017

I miss the good times we had. Now I don't know who's got my back.



And somebody told me to light up every room "Make them remember you", but nobody here knows what I'm going through. No, they never do... I miss my old friends 'cause they know when I need them the most. I made some new friends and they're cool friends but they don't know what I do, what I got, who I am and who I'm not.

- "Old friends" - Jasmine Thompson


Ihr Lieben!

Sommer ist da. Naja, fast. Technisch gesehen. Im Moment läuft irgendwie alles... merkwürdig. Mit Sarah ist alles gut. Wir verstehen uns ohne Worte, aber ich vermisse die alten, unbeschwerten Zeiten. Wo alles gut war und alles seine Ordnung hatte. Wenn es mir schlecht geht... ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Lee hat jetzt selber einen Freund, aber einen, mit dem ich nicht einverstanden bin. Er ist nur ein Lückenfüller für sie. Das weiß ich und es tut mir leid für ihn, denn er ist auch ein guter Kumpel von mir. Aber was soll ich sagen? Seitdem ist der Kontakt zu den beiden auf ein Minimum abgeflaut. Worüber sollen wir denn reden? Worüber diskutieren? Was sollen wir noch zusammen unternehmen? Wenn wir was machen, zu viert, dann immer dasselbe und wenn wir was anderes vorschlagen, ist alles doof und sowieso ne schlechte Idee... Ich vermisse die alten Zeiten, in denen wir beide einfach nur reden konnten, über alles und nichts.

Und dann ist da momentan nur sie. Ich denke viel an sie und wie oft sie mich wieder aufgebaut hat. Klar könnte ich mit Sarah darüber reden, aber sie ... sie versteht nicht alles. Sie versteht nicht, warum meine Gedanken gerade in diese Richtung gehen, warum mich mein Gewicht nervös macht. warum es so ist wie es ist. Und ich... ich verstehe das alles ja selber nicht ganz.


I miss my old friends...


xoxo Nessie

Donnerstag, 15. Juni 2017

So tief sink ich für dich. rauche, feier, trink für dich mit

Und schreib kitschige Songs, weil ich weiß, dass danach noch was Richtiges kommt. Richtige Songs für immer ergeben. Gebe mich auf, nur um für dich zu leben!
- OK KID "Verschwende mich"

910 Tage. Über zwei Jahre. Ohne Ritzen. Es ist kaum zu glauben, dass ich das schaffe. Aber ich spüre den Rückfall. Die Bequemlichkeit des Kaputtseins. Der Rückhalt der Beständigkeit von seltsamen Angewohnheiten. Und wo bist du? Irgendwo, nirgendwo, überall. In den Blättern der Bäume, die jetzt aufhören zu blühen. In der heißen Erde unter meinen nackten Füßen. Im Kuchen, der mir nicht schmeckt und den ich trotzdem esse, um höflich zu sein. Du bist in meinen Bewegungen, meinen Ohrwürmern, meinen Gedanken wenn meine Gedanken abschweifen. Irgendwie endet alles immer bei dir. Alles endet immer dabei "Sie ist tot..." Es endet immer mit diesem Satz. Letztens, da, da hab ich jemandem von dir erzählt. Ich hab erzählt wie du die Playstation deines Freundes ausversehen die Treppe runtergeschmissen hast. Und die Geschichte endete mit der Frage "Habt ihr noch Kontakt?" und ich habe die berühmten Worte gesprochen, den Dolch in meinem Herzen gespürt und meine Zuhörer zum Verstummen gebracht. Doch ich bin stark. Ich bin immer noch hier. Ich lebe. Und selbst wenn ich für einen kurzen Augenblick zurückfalle... solange ich mir nicht selber wehtue und die Tage weiter gezählt werden, ist alles unter Kontrolle. HAHA, unter Kontrolle... als ob ich sowas in meinem Leben noch hätte!

Happy Birthday nachträglich, beste Freundin! Du bist für immer bei uns!

In Liebe,
Nessie

Mittwoch, 7. Juni 2017

Egal, wer kommt, egal, wer geht, egal es kommt nicht darauf an.

Ich bin dabei, du bist dabei, wir sind dabei uns zu verlieren!
- "Gewinner" Clueso

Ihr Lieben!

Zeit ist vergangen. Viel Zeit. Und obwohl ich es nicht will, scheine ich wieder in ein Loch zu stürzen. Als ob mir jemand den Boden unter den Füßen weggerissen hätte und darunter befindet sich direkt der Abgrund. Seit ich-weiß-nicht-wie-vielen Jahren zeigt die Waage nun konstant über 50kg an und ich spüre jedesmal wie meine Umgebung schwankt. Ich lasse mir nichts anmerken, aber es trifft mich. Ich versuche, trotzdem normal zu essen und zu kochen, doch ich merke, dass meine Wenigkeit weder die Kalorienzahl eines Brötchens noch die Tipps für schnelles Abnehmen vergessen hat. Wieso? Wieso kann es mir nicht egal sein? Steiger ich mich wieder in etwas hinein? Und gerade, wo ich denke, ich schaffe es, diese innerliche Stimme zu ignorieren, da finde ich alte Bilder von mir zu meinen dünnsten Zeiten nach der Klinik. Es sind Bilder von vor Sarah. Es sind Bilder, die mich zeigen, wo es mir emotional beschissen ging. Aber ... ich finde sie immernoch .... schön. ich wäre gerne wieder so schmal. Und das macht mir leider Angst. Angst, die ich nicht kontrollieren kann. Was passiert wieder mit mir? Mein Kopf sagt mir, das wären doch nur 2-3kg, aber ich weiß  ... fange ich einmal wieder an, wird es nicht bei 2-3kg bleiben....







Allesamt von 2014 und nur 6 oder 7kg weniger als jetzt. Krass oder?

xoxo
Nessie

Donnerstag, 20. April 2017

Nie wieder gehen wir von hier weg! Egal, was kommt oder bleibt, wir haben uns beide für immer!

Ihr Lieben!

Zwei Jahre sind Sarah und ich jetzt schon zusammen. Es ist wie ein schöner Traum. Klar, haben wir auch unsere Differenzen und Streitigkeiten, doch nie für lange. Es gibt nichts, über das wir nicht reden können. Alles läuft so gut wie nie. Wir haben beide eine neue Stelle gefunden, die uns gefällt. Ich bin sogar fast so weit, sagen zu können Ich liebe mein Leben. Das war lange nicht so. Natürlich spüre ich zwischendurch noch die Ausläufer von damals ... die Sehnsucht nach Schmerzen und Hunger sind noch nicht vorüber und manchmal, ganz selten, muss ich mich zwingen, etwas zu essen oder gewisse Dinge zu machen, auf die ich eigentlich gar keine Lust habe. Und hin und wieder erwische ich mich noch, wie ich abdrifte oder mich wegträume. Aber das ist in Ordnung. Ich weiß, dass das alles noch in mir drin ist und wahrscheinlich noch lange bleiben wird. Ich spüre zwar immer noch diese krankhafte Eifersucht und diese riesigen Verlustängste und ja, manchmal habe ich das Gefühl, mich mehr anstrengen zu müssen als andere, aber das ist in meinem Kopf, das ist etwas, womit ich alleine klarkommen muss. Ich versuche, diese irrationalen Gefühle mittels meines Verstandes zu unterbinden. Sarah antwortet nicht? Kein Ding, sie ist arbeiten. Das Gefühl, sie würde mich ignorieren oder nicht mehr lieben, ist nur eine Illusion. Hoffentlich. Ich muss mich bei sowas wirklich konzentrieren, aber es geht. Solange ich abends meine Ruhe habe, kuscheln darf und hin und wieder mal ein Gläschen Whiskey trinken kann, habe ich meinen Ausgleich.

Ich hoffe, es bleibt jetzt erstmal so. Ich hoffe für uns, dass sich alles zum Guten wendet, das etwaige Probleme immer lösbar bleiben, dass unser Leben irgendwann so toll wird, dass unsere Herzen sich beruhigen können. Ich weiß, dass es kein Patent zum Glücklichsein gibt  oder eine Anleitung für das Leben, aber ich erkenne jeden Tag mehr und mehr, was ich verpasst hätte, hätte ich damals ernst gemacht. Was ich jetzt alles erleben darf, wäre nie möglich gewesen ohne die Therapie, ohne meine Freunde (vor allem Lee und M.) und ja, auch nicht ohne meine Mama. Trotz dessen will ich die schlechten Erfahrungen nicht missen. Durch sie habe ich erkannt, wer und was ich bin, wozu  ich in Stresssituationen fähig sein kann. Durch sie weiß ich, wie mein Kopf reagiert, wie mein Körper reagiert, und kann gegebenenfalls dagegen steuern.

Ich hoffe, ich kann bald mehr und mehr positive Geschichten erzählen. Falls ihr jemanden zum Reden braucht - ich bin da! Und das meine ich ernst. Ich weiß wie es ist, durch die Hölle zu gehen.

xoxo,
Nessie

Mittwoch, 15. März 2017

Wir sind vom Leben gezeichnet, in den buntesten Farben...

...und wir tragen sie mit Stolz, uns're Wunden und Narben. Wir sind vom Leben gezeichnet mit Dreck und mit Schmutz, doch es glänzt wie Perlmut. Wir sind so schön kaputt...

Ihr Lieben!

Ein weiterer Geburtstag zog an mir vorbei und es könnte nicht. schlimmer. laufen. Ich musste bei meinem neuen Betrieb nun ebenfalls aufhören (momentan bin ich krankgeschrieben). Doch nicht, weil ich irgendwas falsch gemacht hätte, sondern weil die "Chefin" mich angelogen, beleidigt und mir mein Geld nicht gezahlt hat. Jetzt hab ich Stress mit der Krankenkasse, mit dem Arbeitsamt, mit mir selbst. Wieso kriege ich es zum Verrecken nicht hin, eine Ausbildung zu beenden? Was ist daran so schwer? Ich verzweifel so langsam. Ich mache Pläne, gute Pläne, häng mich rein und arbeite dafür, dass alles klappt. Und dann bekomm ich einen Arschtritt, darf wieder und wieder UND WIEDER von vorne anfangen. Ich will nicht mehr. Ich will einen Berufsabschluss und dann einfach arbeiten ... all der Stress ... ich falle langsam wieder zurück in alte Verhaltensmuster. Esse nicht mehr so viel... Damals war alles so leicht. Alles so verdammt einfach. Damals als mein größtes Problem die Kalorienanzahl eines Brötchens war (175...). Damals als sich alles noch mit Sport und Abführmitteln lösen ließ. Als mich die Schmerzen auf meiner Haut von allen anderen Dingen abgelenkt haben...
Aber damals ist vorbei und das nicht ohne Grund. Es ist vorbei und meine Freundin hilft mir, dass es so bleibt. Allein ihre Anwesenheit hilft dabei ungemein. Schlimm wird es erst, wenn sie aus der Tür geht oder ich aus der Tür gehe. Schlimm wird es, wenn ich meine Augen schließe, wenn die Träume wiederkehren und ich mich nicht wehren kann. Ich bin immer noch clean und immer noch über meinem "Safe"-Gewicht. Ich bin noch immer nicht wieder untergewichtig. Aber ich rauche wieder viel zu viel, trinke zu viel Kaffee, stumpfe ab. Nur Musik kann mich manchmal aus dieser Lethargie herausholen.
Aber was laber ich hier. Ich bin jetzt 21 Jahre und habe das Gefühl, nie emotional reifer als 13 geworden zu sein. Wahrscheinlich stimmt das nicht, aber ... egal. Ich gebe auf. Ich gebe einfach auf. Egal, was noch kommt, es ist mir egal. Ich versuche einfach, aus der Situation relativ unverletzt herauszukommen.

Tut mir leid, für das traurige Gelaber... Ich hoffe euch geht es besser und euer 2017 hat besser angefangen.
xoxo Nessie

Mittwoch, 1. Februar 2017

And than she says “its alright. I got lost on the way, but I'm a super girl...“

“... and super girls don't cry!“

Ihr Lieben!

Das Jahr beginnt schon mal ganz und gar nicht gut. In bescheidenen Schritten laufe ich auf den Abgrund zu und meine Freundin gleich hinterher. Denn als ob meine Kündigung im Dezember nicht genug gewesen wäre, wurde sie nun ebenfalls gekündigt - aufgrund ihrer Persönlichkeit -.-' sie sei zu ruhig und würde zu wenig mit den Kollegen quatschen. Ich mein, was ist das für ein Grund?! Sie leistet super Arbeit, ist immer pünktlich und zuverlässig und war bisher nicht einen einzigen Tag krank. Manchmal verstehe ich Erwachsene nicht. Wie sie aus fadenscheinigen gründen uns die Zukunft verbauen. Aber das muss ich auch nicht verstehen. Mein erster Gedanke war ja, dass der Chef oder irgendein Kollege ein Problem mit ihrer Sexualität hat, aber sowas lässt sich schwer beweisen.

Naja ich werde dann mal zur Berufsschule fahren. Viel glück euch allen!

XOXO Nessie

Dienstag, 3. Januar 2017

Nur kurz mal am Rande

Ihr Lieben!

Ihr wisst ja, daas ich jegliche Kommentare vorab lese und dann bestätige (oder eben einfach lösche). Da ich nun gefragt wurde, wieso, hier noch einmal meine Begründung (für die, die zu faul sind meinen Blog einfach mal herunterzuscrollen):

Ich lösche folgende Kommentare, da sie nichts auf meinem Blog zu suchen haben:
- Hass, Hetze, Rassismus und Ähnliche
- Pro Ana/ Pro Mia
- Twinsuchen und Forenwerbung

Beiträge, die triggern könnten, verseht ihr bitte mit einer entsprechenden Warnung. Ich helfe gerne bei Problemen, beantworte Fragen und dergleichen, doch dieser Blog ist KEIN Pro Essstörung Blog mehr. Ich Lasse die alten Einträge lediglich, damit jeder, der sich die Zeit nehmen möchte, meine Geschichte nachvollziehen kann. Bitte versteht das. Es war auch für mich nicht leicht, das alles loszulassen.

Xoxo Nessie