Es ist zum Verrücktwerden.
Ich sage mir die ganze Zeit "Nein, du darfst das nicht essen. Das ist böse. Das ist schlecht. Du wirst fett." Und im gleichen Moment wird mir bewusst, wie krank das alles doch eigentlich ist. Ich stopfe alles in mich hinein, schlucke Abführmittel und versuche zu brechen. Es ist nicht mehr als das momentan. Nur Versuche, da ich vorher meinen Heulkrämpfen unterliege. Ich kann aber kein Sport machen, da mein Knie im Eimer ist und ich seit drei Wochen eine Erkältung mit mir rumschleppe und mir schon nach drei Treppenstufen die Luft wegbleibt. Am nächsten Tag esse ich überhaupt nichts mehr und wenn, dann nur eine Mandarine oder tons of Kaugummis. Ich laufe lieber drei Stunden durch die verschneite Stadt, anstatt zuhause zum Abendbrot zu erscheinen und kriege fast Panikattacken, bei dem Gedanken, Eierkuchen essen zu müssen (gott, sei Dank, gibt's doch Suppe...)
So viel dazu.
Ich habe wieder mit dem Ritzen angefangen, dabei war ich doch so stolz, dass ich es einen Monat geschafft habe, "clean" zu sein. Sie sind feuerrot und brennen, aber es ist auszuhalten. Meine Eltern ahnen nicht das geringste, denke ich jedenfalls. Als A am Mittwoch die Narben gesehen hatte, dachte ich, sie nimmt mich in den Arm, fragt, was los ist/ war (denn sie weiß, dass ich mich nur ritze, wenn es wirklich GAR NICHT mehr geht), stattdessen sagte sie: "Wär ich nicht so faul, würde ich dir jetzt eine scheuern." Danke. Das baut wirklich auf. S hat drüber geschmunzelt. Sie hat es selber wieder getan. Lee war erschüttert... und hat nachgefragt. Warum fragen eigentlich immer nur die, die nur ein geringes Maß der Dinge wissen, die momentan so laufen? Ich weiß es nicht.
Auch, wenn es für mich eigentlich gar nicht sooo schlimm ist. Es war schon mehrmals um länger bedenklicher.
Aber was rede ich denn da.
Ich laber euch mit meinen Problemen zu.
Euch interessiert es sicherlich gar nicht. Ich weiß auch gar nicht, warum ich so sch***e bin, warum ich immer wieder versage, warum ich selbst für die kleinsten Dinge zu blöd bin.
Doch ich weiß auch, dass es immer schlimmer wird. Jeden Morgen, wenn ich aufstehe, spüre ich es. Eine Welle von Depressionen schwappt über mich. Manchmal, da habe ich morgens gute Laune. Da freue ich mich auf den Tag. Doch dann braucht es nur ein Wort, ein Blick, ein Lacher, einen Gedanken und alles war umsonst. Eine schlechte Note kann ich noch ertragen. Aber nach zwei, drei, vier schlechten Noten drehe ich durch. Weil ich weiß, dass es meine Schuld ist. Aber in meinem Kopf ist zu viel emotionales Chaos, als dass ich lernen könnte.
Oh, pardon. Da bin ich wieder abgeschweift. Nun ja. Weiter im Text...
Nessie <3
44,4kg *ich bin ein Loser*
BMI: 17,78
