Freitag, 12. Oktober 2012

Warum bin ich noch hier?

Ich sitze im Bus und höre Musik. So laut, dass die Kopfhörer schnarren und ich das Gefühl habe, jeder im Bus kann mithören. Aber es ist mir egal. Immer schneller werden die Beats, immer aggressiver die Texte. Vor wenigen Momenten hatte ich doch noch gute Laune. Wo war sie hin? So gefreut hatte ich mich heute morgen, als ich lächeln konnte, ohne dass es wie eine Fratze wirkte. Und jetzt? Die Luft ist raus. Ich will niemanden sehen und mit niemandem sprechen. Selbst die Menschen hier im Bus sind mir zu viel. Zu viel nähe, obwohl nicht einer neben mir sitzt. Zu viel des Guten. Ich stürze an meiner Haltestelle raus und schnappe nach Luft. Muss atmen. Brauche Frischluft. Wankend gehe ich nach Hause. Die Musik läuft weiter.
Stundenlang sitze ich rum und mache nichts. Schreibe ein wenig in meinen Hausaufgaben. fange ein Buch halbherzig an. Spiele auf Facebook irgendein Dödelspiel. Doch die Leere bleibt. Die Langeweile. Die Einsamkeit. Ich gehe runter und schaue fern. Esse Abendbrot. Mein Bruder quatscht mich zu. Wieder zu viel Nähe. Zu intensiv.
ich will allein sein, aber nicht einsam. Will jemanden hier haben, der mich zum lachen bringt. Der mich festhält. Der mich knuddelt und mir sagt, ich sei nicht verrückt. Mir sagt, das alles ist nur ein böser Traum. Und wenn ich aufwache, ist alles wieder gut.

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