Freitag, 12. Oktober 2012

You always be my hero, even though you lost your mind.

Sie.
Wie lernten wir uns nochmal kennen? Damals. Als ich mich verlief, war da ein Junge. Damals, denke ich, ungefähr 17 oder 18 Jahre alt. Ich war 13 oder 14. Sowas in dem Dreh. Er sagte mir, er wisse nicht, wie ich nach Hause komme. Aber er war da, das war mehr als ich wollte. Und dann Schuelervz. Er war nicht on. Ich schrieb sie an. Sie war die beste Freundin von P. P war schwer depressiv, erzählte sie mir. Wir schrieben und schrieben und schrieben. Wurden Freunde. P. war schwul und hatte das Abi nicht bestanden. Ärger mit den Eltern, mit den sogenannten Freunden. Aber irgendwie ging es. Ein halbes Jahr später, ich erinner mich genau, rief sie mich an. nachts halb 5. Erst war ich sauer, musste ich doch am nächsten Morgen zur Schule. Aber die Wut verflog, als ich ihre tränenbelastete Stimme hörte. Als ich hörte, wie mies es ihr ging. P. hatte sich das Leben genommen und sie saß jetzt alleine in ihrem Schlafzimmer, von ihren Eltern verstoßen, weil sie mit 16 (wenige Tage bevor wir uns kennenlernten) ein Kind bekommen hatte. Ihr Freund hatte sie verlassen, ihr bester Freund war tot... sie tat mir Leid. ICH wollte sie jedenfalls nicht im Stich lassen. Aus dem "einmal die Woche-Schreiben" wurde ein "jeden-Tag-mindestens-drei-Nachrichten-Senden." Sie verlor ihren Job, hatte keinen wirklichen Abschluss und ein Kleinkind, das oft krank war. Irgendwann wurde es besser. Hatte sie doch einen neuen Freund gefunden, der sie wie eine PRinzessin behandelte. Aber ich spürte - irgendetwas geschah mit ihr. Sie war aggressiv und schrie mich per Svz an (schriftlich GROSSE BUCHSTABEN und viele Ausrufezeichen!!!!) Ich heulte, fühlte mich verraten. Immer hatte sie mir gesagt, ich solle den Kopf oben behalten. Und ich hörte auf sie. Half ihr sogar, das Zählen zu lernen (sie war Zahlenanalphabetin). Doch im Januar 2011 wurde sie nach einem Suizidversuch eingeliefert. Sie fehlte mir. Ich machte mir Sorgen. Nie rief sie an. Nie meldete sie sich. Und irgendwann, im Sommer'11, bekam ich die Mail, sie wäre tot. Was war geschehen? Fragte ich mich. Warum?! WARUM?! Sie war depressiv, eine Multiple, fühlte sich alleine und hatte nie irgendwas schönes erlebt. Aber WARUM redete sie mit niemandem? Warum tat sie NIE das, was sie mir riet? Zu reden, zu SCHREIEN, wenn nötig. Ich verdrängte es. Doch jetzt, jetzt ist alles anders. Ich erinnere mich so sehr an so vieles. An ihre Aufmunterungen und die Telefonate. An ihre Tipps, ihre Schulter, die immer da war, wenn ich sie brauchte. Ich war so viel jünger als sie und doch war mir, als wären wir auf einer Ebene gewesen. Durch sie lernte ich sogar M. kennen. Den Jungen, den ich später liebte wie niemand anderen. Den Jungen, der mir immer noch alles kribbeln lässt. Das alles bekam sie nicht mehr mit. Seit über einem Jahr ist sie nun schon fort und jetzt spüre ich die Lücke, die sie hinterließ...

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