Samstag, 17. November 2012

Das Ende

Es ist soweit, das Ende naht.

Ihr Magen rebelliert bei jeder Kleinigkeit, ihre Hände laufen in der Kälte blau an. Ihr Herz rast, es setzt aus. Sie fühlt sich leer und doch so stark. Sie greift sich an die Brust. Sie braucht jetzt etwas zu essen, das weiß sie. Sonst kippt sie um, sonst stirbt sie.
Sie läuft mit letzter Kraft in eine Bäckerei und sieht sich die belegten Brötchen an. Die Zimtsterne. Die Streuselschnecken. Doch sie hat keinen Hunger. Auch nur bei dem Gedanken daran, etwas davon zu kaufen und zu essen, wird ihr schlecht. Sie bestellt sich einen Früchtetee - zum Mitnehmen, obwohl sie sich so gerne hingesetzt hätte. Aber nein. Sie muss in Bewegung bleiben. Sie muss weitergehen. Weiterlaufen. Durch die von Weihnachtsdüften getränkte Novemberluft.
Da passiert es schon wieder. Ihr Herz rast wie verrückt, ihre Brust schmerzt wie die Hölle persönlich. Ihr ganzer Körper bebt. Sie spürt, wie die Schläge des Herzens immer schwächer werden - und schlägt auf dem Bürgersteig auf. Sie hört die Menschen um sie herum nach Hilfe schreien. Doch ihr ist es egal. Was ist schon schlimm an einem Herzinfarkt?


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