Auf der Suche nach uns selbst, verlieren wir den Blick für die Anderen.

Frage: Warum schreibe ich gerade jetzt?
Antwort: Keine Ahnung, weil mir danach ist.

Frage: Warum habe ich eben so viel gegessen, bis ich meinte, ich müsse platzen?
Antwort: Weil es lecker war. Keine Ahnung. Weil ich dumm bin.

Frage: Warum bin ich traurig?
Antwort: Weil es jetzt über anderthalb Jahre her ist, dass ich mit ihr geschrieben habe. Weil mein Vater mich unterdrückt und anschreit. Weil es regnet. Weil ich den Test verhauen hab. Weil er sich nicht mehr meldet. Weil alles im Chaos versinkt. Keine Ahnung.

Frage: Wer bin ich?
Antwort: Ich bin ein Mädchen. In 532 Tagen werde ich 18. Ich bin Gymnasiastin mit schlechten Noten. Ich bin ein Schreiberling mit Chaoskopf. Ich bin ein Freak. Ich bin eine Magersüchtige. Ich bin eine Ritzerin. Ich bin Ich. Keine Ahnung.

Frage: Warum tue ich mir das eigentlich an?
Antwort: Weil ich einsam bin. Weil ich nicht anders kann. Weil ich sonst nichts auf die Reihe kriege. Weil ich mich verloren habe. Weil ich ohne die Magersucht niemand mehr bin. Deswegen.

Ein Neuanfang muss her. Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll.
In mir und um mich herum ist so viel Chaos. Gedankenkarousell. Papierfetzen. Gedankenkotze. Streit und Hass und Wut und Trauer - überall! Nur Smalltalk, kein Reden. Nur Essen, kein Widerspruch.
Ich bräuchte Zeit für mich.
Ich bräuchte eine eigene Wohnung.
Ich bräuchte Liebe, die vielleicht ewig hält.
Ich bräuchte ...
Aber ich habe es nicht.
Denn ich bin es nicht wert.
Ich habe es nicht verdient.
Weil ich mich verloren habe, muss ich auf die Suche gehen. Aber wie soll ich das schaffen, wenn ich nicht weiß, wo ich suchen soll?! Wenn ich alles verloren habe, was mir irgendwann einmal etwas bedeutet hat. Warum habe ich das Kindsein verlernt?

Ich habe es satt, zu leben.
So satt.
Und anderen geht es auch nicht gut.
Ich denke nur an mich.
Ich bin egoistisch.

Regenbogen ...

44,7kg *GARRRRRRRRR*

BMI: 17,8???

Stimmung: bedrückt, traurig